Die Mutter aller Coming Outs

Für eine Aktion von hab queer bern durfte ich einen Text zum IDAHOBIT (International Day Against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia), welcher am 17. Mai stattfindet, schreiben. Hier geht es zur Aktion.


Ich muss gestehen: Es war nicht an einem IDAHOBIT als ich mich dazu entschied zu meinen Gefühlen zu stehen. Nein, es war online. Auf «Purplemoon» und «PlanetRomeo». Und indem ich queere Menschen in echt getroffen habe und die mir meine Fragen beantworten konnten. Und es war meine Mutter, die mir mein Coming-out und mein Leben erleichtert hat.

Ich bin ein Einzelkind und in der Zeit meines Coming-out war es meine Mutter, die immer für mich da war. Ich hatte eine Scheissangst mich gegenüber der Person zu outen, die mir nichts als Liebe schenkte und der ich nun vielleicht das Herz brechen würde. Aber ich wusste auch, dass ich diesen ersten Schritt tun musste, um glücklich zu sein.

Nach meinem Coming-out schenkte mir meine Mutter etwas, was sich wohl alle Kinder wünschen: Akzeptanz und Unterstützung. Sie engagierte sich für die Elternorganisation FELS und marschierte an Prides mit. Und sie nahm an IDAHOBITs teil. Sie informierte Eltern und Interessierte, dass wir existieren und sie gab Kindern und Jugendlichen Mut, zu sich zu stehen.

Ich weiss nicht, wie es mir heute gehen, wo ich mich im Leben befinden würde, wenn meine Mutter mich nicht akzeptiert hätte. Aber ich weiss, dass ich mich trotzdem geoutet hätte – denn der Weg zu einem selbstbestimmten und glücklichen Leben beginnt immer bei dir!
Du machst den ersten Schritt allein, auf dem restlichen Weg darfst du auf die Hilfe von Freund*innen und Familie zählen.


Wenn Du Hilfe beim Coming Out brauchst, kontaktiere zum Beispiel du-bist-du.ch

Wenn Du Opfer von Gewalt wurdest, melde dich bei der LGBT+ Helpline

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