Die offizielle App des Queersicht Filmfestivals Bern
Ich habe die Queersicht App von Grund auf entwickelt, um Festivalbesucher*innen das beste Erlebnis zu bieten. Als persönlicher Begleiter für das grösste queere Filmfestival der Schweiz bringt die App das gesamte Festivalprogramm direkt aufs Smartphone. Was als Idee begann, wurde zu einem umfassenden Projekt, das mich technisch und kreativ herausgefordert hat.
Die Vision
Mein Ziel war es, nicht einfach nur eine weitere Festival-App zu entwickeln, sondern ein Tool zu schaffen, das die Vielfalt, Kreativität und den Spirit der queeren Community widerspiegelt. Die App sollte nicht nur funktional sein, sondern auch visuell begeistern und ein echtes Erlebnis bieten.
Was ich umgesetzt habe:
Persönliches Programm mit intelligenter Synchronisation Ich habe ein ausgeklügeltes Favoritensystem entwickelt, mit dem Nutzer*innen ihr individuelles Festivalprogramm zusammenstellen können. Die Herausforderung bestand darin, die Daten so zu strukturieren, dass Filme mit mehreren Vorstellungen korrekt verwaltet werden. Die App zeigt die nächsten Vorstellungen chronologisch sortiert an – so verpasst man garantiert nichts.
Vollständiges Filmprogramm mit dynamischer API-Integration Alle Filme des Festivals sind mit detaillierten Informationen, Trailern, Inhaltsangaben und Vorstellungszeiten verfügbar. Ich habe eine REST API-Anbindung entwickelt, die stündlich im Hintergrund nach Updates sucht. Eine besondere Herausforderung war die Verwaltung von Bildern – ich habe ein mehrstufiges Caching-System implementiert (Memory, Disk, Network), das Bilder in verschiedenen Grössen lädt und die Performance massiv verbessert.
Events & Special Screenings Die App hält Nutzer*innen über alle Begleitveranstaltungen, Partys, Diskussionen und Special Events auf dem Laufenden. Hier musste ich eine flexible Datenstruktur schaffen, die sowohl Filme als auch Events einheitlich darstellen kann.


Offline-First Architektur – Eine technische Herausforderung Ein besonderes Augenmerk habe ich auf die Offline-Funktionalität gelegt. Dies war eine der grössten technischen Herausforderungen: Die App musste auch ohne Internetverbindung voll funktionsfähig sein, da viele Kinos schlechten Empfang haben. Ich habe ein lokales Storage-System mit JSON-Serialisierung entwickelt, das alle Daten persistent speichert. Automatische Updates im Hintergrund halten das Programm aktuell, ohne die Nutzer*innen zu stören.
Mehrsprachigkeit mit Echtzeit-Sprachwechsel Ich habe die App vollständig zweisprachig (Deutsch/Französisch) entwickelt. Die Herausforderung war, dass der Sprachwechsel ohne App-Neustart funktionieren musste. Ich habe ein eigenes Localization-System gebaut, das alle Views automatisch aktualisiert, wenn die Sprache gewechselt wird – inklusive Datumsformatierung und dynamischer Texte.
Technische Highlights und Erfolge:
Modernes SwiftUI Design mit Custom Theming Ich habe die App nativ in SwiftUI entwickelt und ein komplettes Theme-System implementiert. Nutzer*innen können zwischen sechs einzigartigen Farbthemen wählen, die vom Queersicht Design inspiriert sind. Jedes Theme hat seine eigene Farbpalette und eigene Logo-Varianten. Die Herausforderung war, dass alle UI-Komponenten dynamisch auf Theme-Änderungen reagieren mussten.
Animierte Mesh-Gradienten – Ein visuelles Highlight Besonders stolz bin ich auf die lebendigen, animierten Hintergründe. Ich habe iOS 26’s neue MeshGradient API verwendet und eigene Animationslogik entwickelt, die die Gradientenpunkte sanft bewegt. Das Ergebnis ist ein hypnotischer, fliessender Hintergrund, der die App zu einem visuellen Erlebnis macht. Die Performance-Optimierung war hier entscheidend – die Animationen laufen mit 60 FPS, ohne den Akku zu belasten.
Queer Crush Mini-Game – Von der Idee zur Umsetzung Als besonderes Feature habe ich ein exklusives Match-3-Spiel entwickelt. Dies war ein Projekt im Projekt: Ich musste die komplette Spiellogik programmieren – Tile-Matching, Gravity-System, Cascade-Effekte, Score-Berechnung und ein Highscore-System mit lokalem Speicher. Eine kritische Bug-Fix-Session hat mir gezeigt, wie wichtig saubere Rekursions-Vermeidung ist – ich habe das ursprüngliche rekursive System durch ein asynchrones Queue-System ersetzt, das viel stabiler läuft.
Smart Review System nach Apple Best Practices Die App fordert nach 10 Nutzungen höflich zu einer Bewertung auf – mit intelligentem Timing, das Apple’s Best Practices folgt. Das System merkt sich, wenn jemand bereits bewertet hat, und nervt nicht mit wiederholten Anfragen. Ich habe einen 5-Tage-Cooldown implementiert, falls jemand die Anfrage ablehnt.
Performance-Optimierung und Speicherverwaltung Durch intelligentes Caching und asynchrones Laden habe ich sichergestellt, dass die App auch bei schlechter Internetverbindung flüssig läuft. Bilder werden in drei Stufen geladen (Memory Cache → Disk Cache → Network), was die Ladezeiten drastisch reduziert. Ich habe auch ein System entwickelt, das die Datengrösse schätzt und Nutzer*innen informiert, bevor grosse Downloads starten.
Die grössten Herausforderungen:
1. Datenmodellierung und API-Design Die Struktur der Daten war komplex: Filme haben mehrere Vorstellungen, Vorstellungen haben Locations, und alles muss mit Favoriten verknüpft werden. Ich musste mehrmals refactoren, bis die Architektur stimmte.
2. State Management in SwiftUI SwiftUI’s reaktives System ist mächtig, aber auch tückisch. Ich hatte mehrere Situationen, wo Views nicht aktualisierten oder zu oft neu gerendert wurden. Die Lösung war ein sauberes ViewModel-Pattern mit @Published Properties und gezielten Updates.
3. Bildcaching und Memory Management Bei so vielen von Filmstills konnte die App schnell Speicherprobleme bekommen. Ich habe ein dreistufiges Caching-System entwickelt und Bilder in verschiedenen Grössen geladen – Preview-Qualität für Listen, Full-Qualität für Details.
4. Offline-Synchronisation Das Schwierigste war, einen Zustand zu managen, wo lokale Daten existieren, aber Updates verfügbar sind. Ich musste entscheiden: Sofort updaten oder erst fragen? Alte Daten behalten oder überschreiben? Die Lösung war ein intelligentes Merge-System.

Die grössten Erfolge:
1. Flüssige Performance Die App läuft butterweich, selbst auf älteren iPhones. Die Animationen sind geschmeidig, und Ladezeiten sind minimal.
2. Offline-First funktioniert perfekt Nutzer*innen können die App nach dem ersten Start und Datenabgleich komplett ohne Internet nutzen. Das war eines der Hauptziele, und es funktioniert einwandfrei.
3. Visuell beeindruckend Die animierten Hintergründe und das Theme-System machen die App zu einem echten Hingucker.
4. Stabile Architektur Der Code ist sauber strukturiert, gut dokumentiert und erweiterbar. Neue Features lassen sich leicht hinzufügen.
Was ich gelernt habe:
Technisch:
- SwiftUI’s Stärken und Schwächen im Detail
- Async/Await und moderne Concurrency in Swift
- Performance-Optimierung und Profiling
- REST API Integration und Error Handling
- Lokale Datenpersistenz und Caching-Strategien

Projektmanagement:
- Wie wichtig klare Datenstrukturen von Anfang an sind
- Dass Refactoring manchmal die beste Entscheidung ist
- Wie man Features priorisiert und Scope managt
- Die Bedeutung von User Testing und Feedback
Design:
- Wie man Ästhetik und Funktionalität vereint
- Die Kraft von subtilen Animationen
- Accessibility und inklusive Design-Prinzipien
Die Zukunft:
Die Entwicklung dieser App war mir eine Herzensangelegenheit. Ich wollte nicht nur eine funktionale Festival-App schaffen, sondern ein Tool, das die Vielfalt und Kreativität der queeren Community widerspiegelt. Jede Zeile Code, jede Animation, jedes Detail wurde mit Sorgfalt und Leidenschaft entwickelt.
Das Ergebnis ist eine App, auf die ich stolz bin – nicht nur technisch, sondern auch als Beitrag zur queeren Kultur und Community.
Evolution der App
Mockup / Inspiration für Filmdetails (Juli 2024)
Ziel war es, ein erstes Gefühl für den Look der App zu bekommen.


Experimentieren mit Farben (Juli 2024)
Basierend auf der alten CI des Festivals (Pre-2024) experimentierte ich mit einem Farbkonzept.
Filme: Pink, Events: Grün, Orte: Gelb




Mesh-Gradient Themes und Frosted Look (Juli/August 2025)
Ziel war es, der App einen Fluiden Look zu verpassen. Viel Transparenz und die Gradienten im Mittelpunkt.
Das Spiel «Queer Crush» ist nun dabei.






Umsetzung CI (September/Oktober 2025)
Nach Input der Grafikerinnen, habe ich die App dem Konzept des Programmheftes angepasst. Ausserdem hat Queer Crush neue Icons bekommen, damit die 3-er Paare besser ersichtlich sind.




